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Anorgasmie – wenn Sie keinen Orgasmus bekommen

Die Anorgasmie ist ein Teilbereich der Impotenz. Die so betitelte Unfähigkeit, einen Orgasmus zu bekommen kann Frauen und Männer gleichermaßen betreffen. Bei Frauen ist die Anorgasmie wesentlich häufiger anzutreffen, allerdings führt sie bei Männern zur Zeugungsunfähigkeit. Gründe und Ursachen der Anorgasmie sind sowohl im psychischen wie auch im psychischen Bereich zu finden. Darum wurde die Orgasmusunfähigkeit in mehrere Sparten unterteilt.

Primäre Orgasmusunfähigkeit

Hinter der primären Anorgasmie versteckt sich eine grundsätzliche Unfähigkeit, den sexuellen Höhepunkt zu erreichen. Zeit Lebens war es den Betroffenen trotz intensivster Reize nicht möglich, den Gipfel der Lust zu erklimmen. Diese Unempfindlichkeit sexueller Stimulierungen gegenüber haben ihre Wurzeln meist in der Kindheit der Patienten. Eine sexualfeindliche Erziehung in Verbindung mit zu hohem Leistungsdruck der Kinder gegenüber können derartige Schamgefühle und Ängste auslösen, dass an ein entspanntes Schäferstündchen nicht zu denken ist. Der Orgasmus ist ein erlösendes Erlebnis. Für einen Bruchteil von Sekunden entspannen sich sämtliche Muskeln unseres Körpers. Für einige Frauen bedeutet das schlichtweg einen unerwünschten Kontrollverlust über Ihren Körper, dem sie instinktiv durch Lustunterdrückung entgehen wollen. Häufig gehen fehlende Körperkontakte mit den Eltern, traumatische Erlebnisse oder die Tabuisierung des Themas Sex einher.

Sekundäre Anorgasmie

Eine weitere Form der Anorgasmie wird auch als situative oder sekundäre Anorgasmie bezeichnet. Sie tritt im Laufe des Lebens geschlechtsreifer Personen auf. Ein fundamentales Problem kann nicht angenommen werden, da die betroffene Gruppe im Leben bereits einige Male den Höhepunkt erreichte. Auch hier finden sich die Ursachen überwiegend im seelischen Teil unseres Daseins wieder. Vergewaltigungen, Inzest, Verdruss mit dem Partner oder neurotische Ängste können der Auslöser für eine plötzliche Anorgasmie sein. Da die Erlebnisse nicht seit der Kindheit verdrängt wurden, sondern fest im Bewusstsein verankert sind, lässt sich durch das Problem durch professionelle Therapien leichter beheben wie obige Variante.

Erworbene, masturbatorische und koitale Anorgasmie

Die erworbene Orgasmusunfähigkeit wird durch ein körperliches Defizit ausgelöst. Dabei ist die Erregbarkeit sehr wohl vorhanden, kann sich aber nicht in einem Orgasmus entladen. Gründe hierfür können Unfälle oder fehlgeschlagene Operationen sein, bei denen Nervenstränge in den Lenden gekappt wurden. Häufig ist die erworbene Anorgasmie bei querschnittsgelähmten Patienten zu finden.

Bei folgenden Erscheinungsbildern der Anorgasmie kann der Sexualtrieb ebenfalls nicht vollends ausgelebt werden. Während bei der masturbatorischen Anorgasmie beim Sex mit dem Partner ein Orgasmus erreicht wird, bleibt dieses Gefühlshoch beim Handbetrieb aus. Bei der koitalen Anorgasmie verhält es sich gegensätzlich. Als Gründe hierfür müssen wieder falsche Moralvorstellungen und teils unterbewusste Ängste genannt werden.

Therapiemöglichkeiten

„Ist noch nicht so schlimm, Hauptsache pimpern wie ein Truthahn“, werden sich Einige denken, die an anderen Formen der Impotenz leiden. Weit gefehlt! Rein biologisch ist Sex nichts anderes als eine anstrengende Tätigkeit, die zum Erhalt der eigenen Art dient. Da Menschen von Natur aus faul sind, machen sie nichts, wovon sie nichts haben. Der Orgasmus stellt die Belohnung für diese „Anstrengung“ dar. Bleibt sie auf Dauer aus, werden sich Frigidität und andere Formen der Impotenz breitmachen. Bei den Therapien gegen die Anorgasmie geht es in erster Linie um aufklärende Gespräche, um anerzogene Hemmungen zu überwinden. Zum Üben bekommen die Betroffenen Aufgaben mit auf dem Weg. Dabei geht es nicht darum, das Kamasutra auswendig zu lernen, sondern den eigenen Körper und den des Partners zu entdecken. Zunächst werden verschiedene Techniken wie die progressive Muskelentspannung vermittelt, um zur Ruhe zu kommen. Anschließend sollen die Partner miteinander lernen, Lust zu geben und zu empfangen. Auf diese Weise wird eine Verbindung zu beiden Körpern hergestellt, die wiederum zur Lösung vorhandener Blockaden beiträgt.