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Erektionsstörungen aufgrund Fehlinformationen

Erektionsstörungen sind das Laster alter Männer und der Albtraum der Jüngeren. Abgesehen von organischem Versagen und traumatischen Erlebnissen sind psychische Probleme mit sich und der Umwelt der häufigste Auslöser von Erektionsstörungen. Wir wollen diese Zeilen nutzen, um diversen Mythen auf den Grund zu gehen und falsche Zwänge zu zerschlagen.

Sex ist das Wichtigste in einer Beziehung

Diesem Glauben sind vor allem jüngere Paare verfallen. Wenn´s im Bett nicht klappt, hat der Rest auch keinen Sinn. Streng genommen ist an diesem Mythos ein Funke Wahrheit dran, er stammt allerdings aus der biologischen Sichtweise des Geschlechtsverkehrs. Sex ist das Verhalten der meisten Lebewesen, um die Gene zu verteilen, Nachkommen zu zeugen, die eigene Familie und die Art im Ganzen zu sichern. Aus diesem Grund gehen wir eine Beziehung ein, da der Mensch von Natur aus Monogam lebt. Ja, es gibt dazu andere Meinungen und auch in einigen Kulturkreisen unserer hoch entwickelten Gesellschaft herrscht die Polygamie. Aber auch in einem Harem gibt es eine Hauptfrau und viele Nebenfrauen. Die Tatsache, dass der Pascha mehrere Frauen ehelicht, bedeutet lediglich, dass er für sie sorgen muss, kann und will. Er hat nicht mit allen Sex. Die durch diesen Irrglauben verursachten Erektionsstörungen liegen dem unnötigen Druck zugrunde, der Hahn im Korb sein zu wollen. Lassen Sie es langsam angehen, Sex kommt von selbst und muss in einer Beziehung nicht standardmäßig ablaufen.

Männer sind allzeit bereit

Kein Wunder, wenn scheinbar normale Kerle Herzklopfen bekommen, sobald es zur Sache geht. Die erwartete Einsatzfreude des Nahkampfstachels muss zu jeder Tages- und Nachtzeit abrufbar sein. Bei männlichen Gummipuppen mag das auf Knopfdruck funktionieren, bei Menschen nicht. Sicherlich haben Männer auch aus biologischer Sicht ein größeres Interesse daran, die Gene zu streuen als Frauen, denn unsere Weibchen müssen das Kind 9 Monate austragen. Dennoch handelt es sich bei den männlichen Vertretern unserer Spezies um Menschen mit Gefühlen und Ruhebedürfnissen. Wenn´s mal nach einem anstrengenden Tag oder einem niederschmetternden Streit nicht klappt, ist das noch lange keine Erektionsstörung. Männer, die immer und überall zum Rammeln zu überreden sind, sind nicht besser oder stärker, nur leichter für Reize empfänglich und trivialer. Oder was ist schöner? 3x Sex auf dem Dixie-Klo des Festivals oder einmal abends in den eigenen vier Wänden respektive im Schlafsack auf dem Zeltplatz?

Die Partnerin muss zwingend einen Orgasmus haben

Ja, das wäre der Damenwelt am liebsten. Und auch das ist gelogen. Frauen legen (für Männer leicht irreführend) mehr Wert auf den Körperkontakt und die gebührende Aufmerksamkeit, als auf den erlösenden Höhepunkt. Klar, wäre schon nicht schlecht, aber Erektionsstörungen aus Angst, zu früh zu kommen, machen den Abend eher zur Enttäuschung als ein kurzer, inniger Akt. Frauen freuen sich, wenn sie Männer zum Orgasmus bringen konnten, Männer sehen es als Ihre Pflicht an, die Holde in den siebten Himmel zu schießen. Dazu wird weitläufig angenommen, die Größe und Dicke des Penis sei ausschlaggebend. Auch hier finden wir wieder eine naturwissenschaftliche Halbwahrheit. Es nützt niemandem etwas, eine Bratwurst in den Hausflur zu hängen. Die gewünschte Reibung zwischen Glied und Scheidenwand ist umso intensiver, je besser die Geschlechtsteile zusammenpassen. Auch zu lange Prachtexemplare können störend sein, wenn sie beispielsweise an der Gebärmutter anstoßen. Lieber klein und fein, als Erektionsstörung. Der gleichzeitige Höhepunkt beider Beteiligten ist natürlich wünschenswert. Dazu wird allerdings eine gehörige Portion Erfahrung, Konzentration und Selbstbeherrschung verlangt. Überlegen Sie sich lieber spielerisch, wie Sie Ihre Partnerin dennoch verwöhnen können, falls es nicht geklappt haben sollte, und damit ist nicht die „Kippe danach“ gemeint. Frauen wie Männer können mehrere Male hintereinander, wenn alles passt und jeder vollends in seiner Lust untergetaucht ist. Das muss jedoch nicht der Fall sein. Auch Frauen werden mitunter träge und trocken, wenn sie ihren unermüdlichen Bettgefährten lange genug in sich spürten.

Warum weisen wir immer wieder auf die biologischen Sichtweisen hin? Weil Sex die reinste Form der Biologie ist. Erektionsprobleme können durch Gespräche, gegenseitiges Vertrauen und Achtung in den Griff bekommen werden. Das nennt man Liebe. Wenn die Liebe und der Sex zusammenfallen (auch Vorspiele, Petting und dergleichen sind Sex), haben Sie eine harmonische, abwechslungsreiche und ausgefüllte Partnerschaft, die selbst produzierten Erektionsstörungen verflüchtigen sich häufig von selbst.