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Unlust bringt Frust – Mann und Frau betroffen

Keine Lust auf Sex

Unlust ist in unserer Gesellschaft simpel definiert. Männer können immer und Frauen haben immer eine Ausrede, so der Glaube Vieler. Doch nichts ist so kompliziert wie die schönste Sache der Welt – Sex. In Wahrheit ist das sexuelle Verlangen von Männern und Frauen gleichermaßen ein Spiegel der seelischen Befindlichkeit, oder? Hat nicht jeder Mensch unterschiedliche Bedürfnisse, was die potenzielle Verteilung des Erbgutes angeht? Manche denken an nichts anderes und brauchen „es“ jeden Tag. Ist das nicht genauso anormal wie jemand, der jedes Weihnachten die verstaubte Lümmeltüte aus dem Schrank holt?

Ursachen der Unlust

Es wäre schön, wenn es so einfach wäre. „Wenn´s mir dreckig geht, hab ich keinen Bock. Ist alles ok, steht der Nahkampfstachel Gewehr bei Fuß bzw. haben wir kein Problem mit der Lubrikation“. Selbst bei „normalen“ Menschen ändert sich die Bereitschaft bzw. die Sehnsucht auf Sex im Laufe des Lebens. Es ist von der Natur aus vorgesehen, dass mit zunehmenden Alter die Lust auf Sex abnimmt. Die Natur weiß nichts von Kondomen und davon, dass wir Sex nicht zum Zwecke der Vermehrung, sondern aus Jux und Dollerei zelebrieren.

Je älter wir werden, desto größer ist die Gefahr, dass wir unsere Nachkommen nicht bis zum Erreichen der Fortpflanzungsreife heranziehen können. Abgesehen davon steigt durch den Verschleiß unseres Körpers die Gefahr von körperlich benachteiligten Kindern. Ab einer Kindszeugung im Alter von 35 Jahren wächst beispielsweise die durchschnittliche Quote der mit Trisomie-21-belasteten Kinder um 5% je 5 Jahre.

Körperliche Ursachen

Weitere Ursachen der Unlust können erworbene, dauerhafte oder vorübergehende körperliche Defizite sein. Die Liste ist lang: Stoffwechselstörungen, Testosteronmangel, erhöhte Prolaktinwerte, Schilddrüsenunterfunktion, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Nierenversagen können die Unlust direkt oder indirekt auslösen. Unter dem indirekten Auslöser dürfen Sie die bewusste Unterdrückung der Lust verstehen. Männer, die ihre Erektion nicht (mehr) zur eigenen Zufriedenheit aufbauen oder halten können, frönen gerne der Unlust, um prekären Situationen aus dem Weg zu gehen.

Psychische Ursachen

Als seelische Ursachen werden überwiegend Depression, Schizophrenie und Angststörungen aufgeführt. Stress und Minderwertigkeitsgefühle folgen ihnen ohne großen Abstand. Selbst eine sexfeindliche Erziehung kann Grund für die Unlust bzw. die Angst vorm Sex sein. Traumatische Erlebnisse, ob sexuelle Übergriffe oder Kindheitserlebnisse spielen eine große Rolle bei der Frage, warum ist mein Partner frigide? Oft wurden diese Erinnerungen aus unserem Gedächtnis gelöscht, gerade wenn sie in früher Kindheit stattfanden, sie brodeln aber im Unterbewusstsein. Partnerschaftskonflikte und Existenzängste runden das Ensemble der ungewollten Enthaltsamkeit ab.

Ursachen im Umgang

Unlust kann auch in der Beziehung untereinander begründet sein. Zu wenig Nähe oder Zeit füreinander und negative bis fehlende Kommunikation sind Auslöser Nummer 1. Fünf Fragen sollten diesen Faktor weitgehendst eliminieren. Klären Sie ab, worauf der jeweilige Partner Lust hat. Das muss nicht ausschließlich auf Sex bezogen sein. Weiterhin wäre es sicherlich interessant zu wissen, was der Partner mit einem gerne einmal erleben möchte. Auch hier sind ganz allgemeine Gedanken gefragt. Um die erkannte Unlust zu entkräften, ist es sinnvoll zu klären, was beide an der Beziehung belastend empfinden und was geändert werden soll.

Worüber kreisen die Gedanken, warum kann er oder sie nicht abschalten? Last, but not least steht die Frage, wodurch man den Partner glücklich machen kann bzw. von ihm/ihr glücklich gemacht werden kann. Diese Fragen sollten Ihre Beziehung ein gutes Stück transparenter machen. Sie müssen nicht wie ein Fragekatalog abgearbeitet werden. Lassen Sie beim abendlichen Fernsehen die eine oder andere Frage in Ihr Gespräch einfließen, Sie werden über die Resultate erstaunt sein.