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Dyspareunie – schmerzhafter Geschlechtsverkehr

Die Erektionsstörung Dyspareunie betrifft hauptsächlich die Damen der Schöpfung. Auch nach der Phase des Eindringens wird ein unangenehmer Druckschmerz während des Geschlechtsverkehrs bemängelt. Dumpfe Schmerzen, Brennen oder Ziehen während oder nach dem Akt werden ebenfalls zur Dyspareunie gezählt. Dass somit die Lust auf Sex auf dem unteren Limit stagniert, dürfte selbst dem potentesten Partner einleuchten. Jede fünfte Frau leidet in unseren Breitengraden an Dyspareunie, jede Dritte davon geht zum Arzt. Im Vergleich zu Männern mit Erektionsstörungen ein recht ansehnlicher Schnitt.

Ursachen der Dyspareunie

Die Ursachen der Dyspareunie können sowohl körperlicher wie psychischer Natur sein. Erstere sind schnell erklärt. In den meisten Fällen handelt es sich um eine Verkrampfung des Beckenbodens, Infektionen oder um Lubrikationsmangel. Hinter diesem hochtragenden Wort steckt nichts weiter, als die ungenügende Bildung des Vaginalsekretes. Ein verkrampfter Beckenboden wird häufig durch eine steife Haltung des ganzen Körpers signalisiert. Dadurch kommt es in den Lenden zu Durchblutungsstörungen, die wiederum die Menge der Scheidenflüssigkeit reduzieren. Ein Mangel des weiblichen Hormons Östrogen kann zudem hinter der Dyspareunie stecken. Ferner werden nach heutigem Stand der Forschung Entzündungen im Beckenbereich dafür verantwortlich gemacht. Blasen-, Harnleiter- und Gebärmutterhalsentzündungen sind zwar problematisch, aber leicht zu behandeln. Bakterien, Viren und Pilze können schmerzfrei binnen weniger Tage durch Medikamente bekämpft werden.

Die psychischen Ursachen der Dyspareunie sind weitgreifend. Umrahmend kann gesagt werden, dass das Wohlempfinden beim Geschlechtsverkehr für Frauen weit mehr mit einer intakten Beziehung zu tun hat, als für deren Partner. Negative Erfahrungen beim Sex oder unangenehme Erinnerungen an unachtsame Gynäkologen reichen aus, um Verkrampfungen über mehrere Tage hinweg auszulösen. Hinzukommt, dass bei entstehender Dyspareunie die Schamgefühle der Frau einsetzten. Während bei Männern offensichtlich „nichts mehr steht“, müssen Frauen Ihrem liebeshungrigen Partner scheinbar grundlos vor den Kopf stoßen. Liebe und Sex sind auch in unserer aufgeklärten Gesellschaft sehr eng mit Geschlechtsverkehr verbunden.

Eine gemeinsame Lösung bei Dyspareunie

Fehlende Unlust aufgrund der zu erwartenden Schmerzen wird von den Betroffenen selbst häufig als peinliches Versagen gedeutet. Lieber ein paar Minuten Schmerzen in Kauf genommen, als den schönen Abend mit „nein Schatz, heute nicht“ zu versauen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein liebevoller Partner auf die Befriedung seines Verlangens bestehen würde, wenn er wüsste, dass es Sie schmerzt. Statt die Schmerzen auszuhalten und zur Not noch Orgasmen vorzutäuschen, sollten Sie das offene Gespräch suchen. Dyspareunie kann sich zur chronischen Krankheit entwickeln, sie kann aber auch geheilt werden. Anstatt den Partner Tag um Tag zu vertrösten (dadurch entstehen wahrhaftig Beziehungsprobleme) kann ein gemeinsamer Gang zum Gynäkologen Klarheit verschaffen- er kann ja im Wartezimmer Stellung beziehen. Bei der Ergründung der Ursachen stehen den Fachärzten etliche Möglichkeiten offen. Neben Tasten und Abstrich kann eine Blutuntersuchung oder ein Ultraschall die Ursache ans Licht bringen. Je nach Störfaktor werden entzündungshemmende Medikamente oder Hormone verabreicht. Notfalls wird die Operation von den Krankenkassen bezahlt. Hier wären beispielsweise schlecht verwachsene Narben nach einer Geburt aufzuführen, oder Verwachsungen von Schleimhautfragmenten der Gebärmutter mit der Beckenwand.

Können keine körperlichen Ursachen für die Dyspareunie festgestellt werden, empfiehlt sich der Gang zum Therapeuten. Über das Internet finden Sie haufenweise Sexualtherapeuten, die sich für etwas ganz Besonderes halten und aufgrund dessen nicht gerade günstig sind. Eine herkömmliche Paartherapie sollte als Einstieg schon genügen. Kostenlose Sondierungssitzungen werden von diversen Institutionen wie Caritas oder Diakonie angeboten. Sie müssen dort nichts Besonderes beweisen oder mitbringen. Ausgebildete Therapeuten beobachten Ihre nonverbale Kommunikation mit Ihrem Partner und ziehen allein schon daraus ihre Schlüsse. Was Sie erzählen und antworten, wird die Meinung des Zuhörers lediglich ins Wanken bringen oder verstärken. Von außen sieht die kleine Welt der Zweisamkeit anders aus, als Sie es selbst in diesem Gespann sehen. Um sich von der psychischen Dyspareunie zu befreien, genügen manchmal bereits zwei Sitzungen.